Die Atmosphäre in der Leipziger Quarterback Immobilien Arena war elektrisierend. Schon vor dem offiziellen Beginn füllten sphärische Klänge und elektronische Effekte den Raum. Das Konzert von Hans Zimmer zog Tausende an – die Halle war restlos ausverkauft. Der berühmte Komponist aus Frankfurt präsentierte sein musikalisches Werk auf eine Art, die sowohl intim als auch monumental wirkte.
Inhaltsverzeichnis:
- Hans Zimmer und die Bühne voller Energie
- Kevin Schröder und die Kunst des Live-Sounds
- Emotionale Höhepunkte mit „Chevaliers de Sangreal“
- Klassiker wie „Der König der Löwen“ und „Fluch der Karibik“
- Licht, Klang und Begeisterung
Hans Zimmer und die Bühne voller Energie
Gegen 19.30 Uhr betreten drei Personen nahezu unbemerkt die Bühne. In der Mitte steht Hans Zimmer, umgeben von hohen Synthesizerwänden. Er dirigiert nicht im klassischen Sinn, sondern spielt selbst. Zimmer ist Musiker im Herzen, aktiv im Geschehen und in ständiger Interaktion mit seiner Band. Der Abend beginnt mit einer Suite aus der „Dark Knight“-Trilogie von Christopher Nolan – ein kraftvoller Auftakt, der sofort Spannung erzeugt.
Bis zu 40 Musikerinnen und Musiker begleiten ihn an diesem Abend. Im Vergleich zu früheren Tourneen wurde der Orchesteranteil reduziert. Stattdessen liegt der Fokus stärker auf elektronischen Elementen. Unter den Musikern befinden sich bekannte Namen: der Gitarrist Guthrie Govan (54) sowie zwei Bassisten, mehrere Streicher, Cellisten und zwei Schlagzeugerinnen. Für den Leipziger Kevin Schröder, heute Sounddesigner bei Hans Zimmer, ist das Konzert ein Heimspiel.
Kevin Schröder und die Kunst des Live-Sounds
Der ehemalige Mitarbeiter der Leipziger Verkehrsbetriebe hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Jetzt arbeitet er Seite an Seite mit Hans Zimmer und trägt entscheidend zum Klang des Abends bei. Die präzise abgestimmte Akustik und das Zusammenspiel von elektronischen und klassischen Instrumenten schaffen ein intensives Erlebnis.
Während viele Filmmusik-Konzerte bekannte Melodien einfach reproduzieren, präsentiert Zimmer seine Stücke in neuer Form. Er selbst sagt: „Weniger Orchester, mehr Elektronik.“ Diese Herangehensweise zeigt sich deutlich in jedem Arrangement. Das Publikum erlebt keine bloße Wiedergabe, sondern eine kreative Weiterentwicklung seiner berühmten Kompositionen.
Emotionale Höhepunkte mit „Chevaliers de Sangreal“
Ein besonderer Moment entsteht mit dem Stück „Chevaliers de Sangreal“ aus *The Da Vinci Code*. Der Klang baut sich langsam auf, wird immer intensiver. Die Zuhörer sind ergriffen, viele schließen die Augen. Dieses Stück gilt als emotionaler Höhepunkt des Abends und lässt niemanden unberührt.
In der Pause spiegeln sich Begeisterung und Staunen in den Gesichtern der Menschen. Zahlreiche Besucher sprechen über die Präzision und Leidenschaft, mit der die Musiker auftreten. Auch das Zusammenspiel von Licht und Ton beeindruckt. Die visuelle Inszenierung ist perfekt auf die Musik abgestimmt.
Klassiker wie „Der König der Löwen“ und „Fluch der Karibik“
Im zweiten Teil des Konzerts folgen die unvergesslichen Klassiker. Melodien aus *Inception*, *Interstellar* und dem neuen Brad-Pitt-Film *F1* bilden den Übergang zu den bekannten Themen aus *Fluch der Karibik* und *Der König der Löwen*. Die Kombination aus orchestralen und elektronischen Elementen erzeugt Gänsehaut.
Hans Zimmer zeigt sich dabei nicht nur als Komponist, sondern als aktiver Musiker. Ob am Synthesizer, an der Gitarre oder am Bass – er improvisiert, variiert und formt seine Stücke live neu. Das Publikum reagiert mit Begeisterung, manche singen leise mit.
Licht, Klang und Begeisterung
Das Finale ist ein Zusammenspiel aus Farben, Effekten und Emotionen. Laserlichter schneiden durch den Raum, während die letzten Töne verklingen. Am Ende gibt es minutenlangen Applaus und Standing Ovations. Die Menschen jubeln, einige halten ihre Telefone hoch, um den Moment festzuhalten.
Kritik gibt es kaum. Lediglich der Sound in der Arena könnte an manchen Stellen differenzierter sein – ein minimaler Makel bei einem Abend, der in Erinnerung bleibt. Die Techniker leisten hervorragende Arbeit und meistern die komplexe Akustik des Raumes.
Hans Zimmer beweist erneut, dass seine Musik weit über Filmgrenzen hinausgeht. Seine Live-Shows verbinden Kunst, Technik und Emotion – und machen deutlich, warum er zu den größten Komponisten unserer Zeit zählt.
Quelle: TAG24, YouTube