Vier Brandanschläge, elf Verletzte, fast eine Million Euro Schaden: Die Staatsanwaltschaft Leipzig erhebt Anklage gegen Heino E., der in einem Wohnblock in Probstheida mehrere Feuer gelegt haben soll. Die Ereignisse werfen erneut ein Schlaglicht auf eine gefährliche Serie von Brandstiftungen, die im Südosten Leipzigs für Aufsehen sorgten.
Inhaltsverzeichnis:
- Brände in der Langen Lene in Leipzig-Probstheida
- Vorstrafen und früheres Vorgehen in Dresden
- Wiederholungstäter mit langer Geschichte
- Hauptverhandlung am Landgericht Leipzig erwartet
Brände in der Langen Lene in Leipzig-Probstheida
Heino E. (40) wird beschuldigt, in der Lene-Voigt-Straße zwischen November 2024 und Januar 2025 vier Brände gelegt zu haben. Die Feuer entstanden im Keller des Gebäudekomplexes, der als „Lange Lene“ bekannt ist – Leipzigs längstem Wohnhaus im Stadtteil Probstheida. Dort lebte der Verdächtige selbst bis zu seiner Festnahme am 2. Februar 2025.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm schwere Brandstiftung, versuchte Brandstiftung, gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung vor. Bei zwei der Vorfälle, am 5. November und 2. Dezember, erlitten insgesamt elf Personen Rauchgasvergiftungen. Drei Betroffene mussten stationär im Krankenhaus behandelt werden.
Der Sachschaden wird auf etwa 900.000 Euro geschätzt. Die Ermittlungen ergaben, dass die Brände jeweils gezielt im Keller gelegt wurden. Videoüberwachungen halfen, den Täter zu identifizieren.
Vorstrafen und früheres Vorgehen in Dresden
Heino E. ist kein Unbekannter für die Justiz. Bereits 2018 wurde er vom Landgericht Dresden wegen schwerer Brandstiftung und weiterer Delikte zu mehreren Jahren Haft verurteilt. Hintergrund waren mehrere Brände in zwei Plattenbauten im Dresdner Stadtteil Prohlis im Jahr 2017. Auch damals führten Videoaufnahmen zur Überführung.
Im Urteil wurde zusätzlich eine Therapie wegen Suchterkrankung angeordnet. Nach Verbüßung eines Teils der Strafe kam es zu einer vorzeitigen Haftentlassung wegen guter Führung. 2024 zog Heino E. nach Leipzig – kurze Zeit später begannen erneut Brände im neuen Wohnumfeld.
Wiederholungstäter mit langer Geschichte
Seine erste bekannte Brandstiftung beging Heino E. bereits im Jahr 2005 im Alter von 20 Jahren. Seitdem kam es immer wieder zu ähnlichen Vorfällen, teils mit schweren Folgen für Bewohner und Rettungskräfte. Die Serie in Leipzig ist somit nicht sein erster Fall.
Laut Ermittlern zeigen die Taten eine klare Eskalation. Die Tatorte wurden gezielt gewählt, und trotz früherer Verurteilungen kam es zu keinem dauerhaften Rückfallschutz. Das wirft Fragen zum Umgang mit rückfälligen Tätern auf.
Hauptverhandlung am Landgericht Leipzig erwartet
Der Fall liegt nun beim Landgericht Leipzig. Ein genauer Starttermin für die Hauptverhandlung steht noch nicht fest. Heino E. befindet sich seit dem 2. Februar 2025 in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen wurden in enger Zusammenarbeit mit Polizei und Feuerwehr geführt.
Die Staatsanwaltschaft betont die Schwere der Anklage. Das Verfahren wird unter erhöhter Sicherheitsvorkehrung vorbereitet. Der mutmaßliche Täter steht im Verdacht, durch seine Handlungen zahlreiche Menschenleben gefährdet und erheblichen Sachschaden verursacht zu haben. Die Justiz rechnet mit einem komplexen Prozess.
Quelle: TAG24