Wrackteile in der Mulde geborgen
Wrackteile in der Mulde geborgen, pixabay/Foto illustrativ

Am Dienstagmittag entdecken Paddler Wrackteile eines Militärhubschraubers in der Mulde bei Grimma. Die Bundeswehr bestätigt einen Absturz während eines Tiefflugtrainings. Zwei Insassen sterben, eine weitere Person wird weiterhin vermisst. Die Absturzstelle wird abgeriegelt. Die Bergungsarbeiten laufen unter erschwerten Bedingungen.

Inhaltsverzeichnis:

Eurofighter liefert Luftbilder der Absturzstelle bei Grimma

Die Bundeswehr setzte einen Eurofighter mit Aufklärungstechnik ein, um die Lage rund um die Absturzstelle zu dokumentieren. Der Flug fand bereits in der Nacht zu Mittwoch statt. Die Maschine war mit einer Spezialkamera ausgerüstet, die hochauflösende Luft- und Infrarotbilder liefern kann. Ziel des Einsatzes war die Unterstützung der Rettungskräfte mit einem detaillierten Lagebild. Ob dabei neue Wrackteile entdeckt wurden, blieb zunächst unklar. Der Überflug erfolgte aus Sicherheitsgründen in der Dunkelheit, um den laufenden Bergungseinsatz nicht zu behindern.

Tiefflugtraining endet in der Nähe der A14-Brücke tödlich

Der verunglückte Hubschrauber befand sich im Auftrag der Bundeswehr auf einem Tiefflugtraining. Die Maschine stürzte am Dienstag gegen Mittag nahe der A14-Brücke in die Mulde. Der Unfallort liegt etwa 60 Kilometer vom Stützpunkt Fliegerhorst Holzdorf in Sachsen-Anhalt entfernt. Zwei Besatzungsmitglieder konnten nur noch tot geborgen werden. Eine dritte Person galt auch am Mittwoch noch als vermisst.

Vor Ort waren rund 200 Einsatzkräfte tätig. Die Bundeswehr erklärte die Umgebung zur militärischen Sperrzone. Die Identität der Verunglückten wurde nicht veröffentlicht. Auch zur genauen Unfallursache gibt es weiterhin keine offiziellen Angaben.

Grimmas Oberbürgermeister Tino Kießig leitet lokale Rettung

Grimmas Oberbürgermeister Tino Kießig war als Feuerwehrmann im Einsatz und koordinierte die lokalen Kräfte. Zusammen mit überregionalen Einheiten verschaffte man sich Zugang zur schwer zugänglichen Absturzstelle. Ein ziviles Forstfahrzeug und eine Seilwinde halfen, Teile des Wracks aus dem Fluss zu bergen. Zudem kam ein Bagger zum Einsatz, um Wege zu schaffen. Der Uferbereich in der Nähe einer Pferdekoppel wurde durch die intensiven Rettungsmaßnahmen stark beschädigt. Nach Abschluss der Bergung sollen Schäden dokumentiert und Maßnahmen zur Wiederherstellung ergriffen werden.

Verteidigungsminister Pistorius kondoliert vor Ort

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und Sachsens Innenminister Armin Schuster besuchten am Dienstagabend die Unfallstelle. Pistorius sprach den Angehörigen der verstorbenen Soldaten sein Mitgefühl aus. Die beiden Toten gehörten zum Hubschraubergeschwader 64 aus Holzdorf. Der Minister zeigte sich tief betroffen über den tödlichen Ausgang des Trainingsfluges.

Auch Umweltmaßnahmen wurden getroffen. Durch das abgestürzte Wrack gelangten größere Mengen Kerosin in die Mulde. Die Feuerwehr errichtete eine Ölsperre, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Der betroffene Flussabschnitt bleibt bis mindestens Ende der Woche für den Wassersport gesperrt.

Wichtige Fakten im Überblick:

  • Hubschrauber stürzt am Dienstagmittag bei Grimma ab
  • Zwei Bundeswehrangehörige tot, eine Person vermisst
  • Eurofighter erstellt Luftbilder zur Unterstützung der Rettung
  • Grimmas Bürgermeister Kießig leitet Einsatz mit 200 Helfern
  • Kerosin läuft aus, Ölsperre installiert
  • Unfallursache weiterhin unklar
  • Bundeswehr errichtet Sperrgebiet rund um Absturzstelle

Die Suche nach der dritten vermissten Person dauert an. Die Ermittlungen zur Absturzursache bleiben aufgrund der Informationssperre eingeschränkt.

Quelle: MDR