Geheime Reiseziele in Polen entdecken, Foto: pixabay
Wer Polen nur mit Krakau (Kraków), Masuren (Mazury) oder Danzig (Gdańsk) verbindet, verpasst viele der authentischsten und eindrucksvollsten Orte des Landes. Zwischen stillen Seen, malerischen Altstädten und charmanten Fischerdörfern entfaltet sich ein Panorama der Vielfalt. Diese Reportage zeigt, wo Polen seine stillen Helden versteckt – mit Zahlen, Fakten und Erlebnissen, die überraschen.
Jastarnia liegt auf einem schmalen Landstreifen zwischen Ostsee und Puck-Bucht – ideal für Naturliebhaber. Ein Netzwerk aus Kiefernwegen, Dünen und versteckten Pfaden zieht sich durch das Küstengebiet. Die morgendliche Rückkehr der Fischerboote in den kleinen Hafen macht das Dorf besonders reizvoll.
Sehenswürdigkeit: Mini-Düne Góra Libek mit 360°-Aussicht
Aktivitäten: Schwimmen, Kiten, Wandern
Gastronomie: Weranda Ogrodowa mit frischem Fisch
Geheimtipp: Tische im Sommer reservieren
Mit seiner Ursprünglichkeit ist Jastarnia besonders bei polnischen Familien beliebt, bleibt jedoch für ausländische Gäste weitgehend unentdeckt.
Solina im Bieszczady-Gebirge
Solina im äußersten Südosten Polens ist bekannt für seinen fjordähnlichen Stausee. Er entstand durch die Aufstauung des Flusses San und ist heute ein Hotspot für Erholung und Wassersport.
Hauptattraktionen:
Seilbahn zur Staumauer mit Panoramablick
Bootsverleihe und Cafés am Ufer
Kajak- und Tretboottouren in stille Buchten
Im Sommer herrscht hier eine lebendige Atmosphäre – tagsüber ruhig, abends belebt. Der künstliche See zieht jährlich Tausende Besucherinnen und Besucher aus Polen an, die dort campen oder in kleinen Pensionen übernachten.
Besuche Solina, Foto: pixabay
Czorsztyn am Czorsztyn-Stausee
Das Dorf Czorsztyn liegt zwischen Pieninen-Gebirge und See, ein Ort für Ruhe und Geschichte. Die Burgruine Zamek Czorsztyn ist der Blickfang, hoch auf einem Fels über dem Wasser.
Drei Gründe für einen Besuch:
Aussicht auf Schloss Niedzica und die Berge
Dichte Netze aus Rad- und Wanderwegen
Regionale Küche in Gasthöfen: Oscypek, Żurek
Am See herrscht eine friedliche Stimmung, besonders in den frühen Morgenstunden, wenn SUP-Boards und Ausflugsboote lautlos über das Wasser gleiten.
Szczawnica in den Pieninen
Szczawnica ist ein traditionsreicher Kurort mit alpinem Flair an der Grenze zur Slowakei. Der Ort bietet Kurtradition und Outdoor-Abenteuer zugleich.
Erlebnisse im Überblick:
Floßfahrt auf dem Dunajec durch Kalksteinformationen
Wanderung zum Sokolica-Gipfel mit Aussicht auf die Schlucht
Cafe Helenka mit Spezialitäten im Belle-Époque-Stil
Die Flößer in Trachten auf dem Dunajec sind ein Symbol für die gelebte Kultur des südlichen Kleinpolens. Viele Besucher kehren regelmäßig zurück.
Unieście an der Ostseeküste
Unieście ist ein Rückzugsort für alle, die maritimes Flair ohne Touristenmassen suchen. Das Fischerdorf liegt zwischen Ostsee und dem Jamunder See – zwei Gewässer, doppelte Möglichkeiten.
Highlights des Ortes:
Frischer Aal und Makrele direkt vom Kutter
Versteckte Buchten am Seeufer
Nahegelegenes Vogelschutzgebiet mit Zugvögeln
Der breite Sandstrand ist selbst im Sommer selten überlaufen, ideal für stundenlange Spaziergänge oder Sonnenuntergänge im Wind.
Breslau (Wrocław) – Brückenstadt mit Geschichte
Breslau, auch Wrocław genannt, verbindet über 100 Brücken zwölf Inseln miteinander – die Oder prägt das Stadtbild. Mit rund 700.000 Einwohnern zählt sie zu den größten Städten Polens und gilt als Kulturhauptstadt Niederschlesiens.
Architektur und Geschichte im Überblick:
Gotisches Rathaus mit Tuchhallen und Patrizierhäusern am Rynek
Jahrhunderthalle mit 65 Meter großer Kuppel (UNESCO-Weltkulturerbe)
Die Stadt zeigt sich kontrastreich: Belle Époque trifft auf Neonkunst und Streetfood. Im Viertel Nadodrze tauchen alte deutsche Inschriften auf – Relikte einer bewegten Geschichte.
Wunderschöne Stadt Wrocław , Foto: pixabay
Nadodrze und die Neon-Galerie
Nadodrze war einst verrufen, heute ist es ein Zentrum für Street-Art und alternative Kultur.
Besonderheiten:
Über 200 freigelegte deutsche Schriftzüge an Hauswänden
Neon-Galerie mit historischen Leuchtreklamen
Toleranzviertel rund um die Włodkowica-Straße mit vier Gotteshäusern
Dieses Viertel erzählt von Koexistenz, Wandel und urbanem Aufbruch – Religion, Kunst und Gastronomie begegnen sich auf engem Raum.
Altstädte mit Weltkulturerbe-Status
Polens Städte faszinieren mit mittelalterlichen Kernen, gotischen Kirchen und barocken Bürgerhäusern. Acht davon stechen besonders hervor:
Stadt
Besonderheit
UNESCO-Status
Krakau (Kraków)
Tuchhallen, Wawelburg
Ja
Breslau (Wrocław)
Rynek, Rathaus, Dominsel
Nein
Bromberg (Bydgoszcz)
Speicher an der Brahe, Jesuitenkolleg
Nein
Stettin (Szczecin)
Philharmonie, Schloss, Hakenterrasse
Nein
Danzig (Gdańsk)
Katharinenkirche, Rathaus
Nein
Posen (Poznań)
Kaiserresidenz, Dominsel, Martinsfest
Nein
Kalisch (Kalisz)
Stadtpark, historische Altstadt
Nein
Thorn (Toruń)
Rathaus, Kopernikushaus, Lebkuchen-Tradition
Ja
Reise nach Krakau, Foto: pixabay
Reisetipps für versteckte Orte
Laut Daten des Ferienhausportals „Hometogo“ bevorzugen polnische Reisende andere Ziele als internationale Touristen.
Top 20 Geheimtipps:
Krynica Morska (Pommern)
Wyspa Sobieszewska (Pommern)
Boszkowo-Letnisko (Großpolen)
Solina (Karpatenvorland)
Polańczyk (Karpatenvorland)
Szczawnica (Kleinpolen)
Jastarnia (Pommern)
Dębki (Pommern)
Łódź (Łódź)
Czorsztyn (Kleinpolen)
Chałupy (Pommern)
Ustroń (Schlesien)
Kudowa-Zdrój (Niederschlesien)
Jantar (Pommern)
Unieście (Westpommern)
Nysa (Opole)
Łagów (Lebus)
Zawoja (Kleinpolen)
Chłapowo (Pommern)
Żywiec (Schlesien)
Sommerurlaub in Krynica Morska, Foto: pixabay
Viele dieser Ziele kombinieren Geschichte, Kulinarik und Erholung. Sie zeigen Polen jenseits der bekannten Pfade – ein Land voller Überraschungen.