Am Samstag treffen im ausverkauften Bruno-Plache-Stadion zwei sächsische Traditionsvereine aufeinander. Die Regionalliga-Meister von Lok Leipzig spielen gegen den Drittligisten Erzgebirge Aue um den Gewinn des Landespokals Sachsen. Das Finale verspricht neben sportlichem Prestige auch ein DFB-Pokalticket sowie Prämiengelder. Trotz der Ligenunterschiede ist die Ausgangslage durch zahlreiche Verletzungssorgen bei beiden Teams überraschend ähnlich.
Inhaltsverzeichnis:
- Lok Leipzig will Schwung mitnehmen
- Aue hofft auf versöhnliches Saisonende
- Diskussion um Spielort und Stadionfrage
- Spannung um das DFB-Pokalticket
Lok Leipzig will Schwung mitnehmen
Lok Leipzig geht mit Rückenwind in das Finale. Die Mannschaft von Jochen Seitz ist frisch gebackener Regionalliga-Meister und steht kurz vor der Rückkehr in die 3. Liga. Der Aufstieg muss jedoch noch in zwei Spielen gegen den Nord-Meister aus Havelse gesichert werden. Für Trainer Seitz ist das Pokalfinale kein Nebenschauplatz. Er kündigte an, keine Rücksicht auf die Relegation zu nehmen. "Wir werden alles raushauen", erklärte er. Besonders im Tor hat er sich bereits entschieden: Niclas Müller steht wie in vier der fünf bisherigen Pokalspiele wieder zwischen den Pfosten.
Personell ist Lok angeschlagen. In den vergangenen Wochen standen teilweise nur 13 bis 14 Feldspieler zur Verfügung. Einige Akteure könnten bis Samstag zurückkehren, doch vollständige Entwarnung gibt es nicht. Trotzdem will Lok dem Favoriten aus Aue einen "heißen Fight" liefern, wie Seitz betont.
Aue hofft auf versöhnliches Saisonende
Für Erzgebirge Aue bietet das Pokalfinale die Chance, eine schwierige Saison noch zu retten. Der Drittligist konnte erst spät den Klassenerhalt sichern. Trainer Jens Härtel sieht in dem Endspiel die Möglichkeit, mit einem Erfolgserlebnis abzuschließen. "Das Finale könnte uns helfen", sagt der Coach – gerade nach einer Saison mit vielen Rückschlägen.
Auch Aue hat mit Personalsorgen zu kämpfen. Das Training musste in den vergangenen Tagen mehrfach unterbrochen werden. Mehrere Spieler sind angeschlagen oder krank, genaue Angaben dazu machte Härtel nicht. Klar ist nur: Im Tor wird Martin Männel stehen. Der erfahrene Keeper kehrt zurück, obwohl Nachwuchstorwart Max Uhlig zuletzt stark gespielt hatte. Auf anderen Positionen muss Härtel noch umdisponieren.
Diskussion um Spielort und Stadionfrage
Rund 12.000 Fans, darunter etwa 2.000 aus Aue, werden das Spiel im ausverkauften Plache-Stadion verfolgen. Doch nicht alle sind glücklich mit dem Spielort. Aue-Trainer Härtel kritisiert, dass das Finale im Heimstadion eines Finalisten ausgetragen wird. Er wünscht sich eine neutrale Spielstätte, ähnlich wie das Wembley-Stadion in England. "Auch Dresden hat ein gutes Stadion", merkte der Coach an – wohlwissend um die Rivalität beider Klubs.
Der Vorschlag stößt beim Sächsischen Fußballverband auf Ablehnung. Sprecher Volkmar Beier betont die positiven Erfahrungen mit der aktuellen Regelung. Eine Änderung ist nicht geplant. Härtels Traum vom "sächsischen Wembley" bleibt damit vorerst unerfüllt.
Spannung um das DFB-Pokalticket
Das Pokalfinale entscheidet nicht nur über den Landestitel, sondern auch über den Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals. Die Prämie dafür liegt im sechsstelligen Bereich. Für beide Vereine ist das eine wichtige Einnahmequelle.
Die entscheidenden Fakten im Überblick:
- Finale zwischen Lok Leipzig (Regionalliga) und Erzgebirge Aue (3. Liga).
- Anpfiff am Samstag, 24. Mai 2025, um 16.30 Uhr.
- Austragungsort: Bruno-Plache-Stadion, Leipzig.
- Beide Teams haben mit personellen Engpässen zu kämpfen.
- Der Sieger qualifiziert sich für den DFB-Pokal 2025/26.
Trotz unterschiedlicher Vorzeichen ist eines sicher: Am Samstag geht es nicht nur um einen Pokal, sondern um Stolz, Geld und eine große Bühne im kommenden DFB-Pokal.
Quelle: MDR