Die Ereignisse rund um das Regionalligaspiel zwischen dem Halleschen FC und Chemie Leipzig im September beschäftigen weiterhin die Sportgerichte. Ein Spieler von Chemie Leipzig wurde nach den Vorfällen für mehrere Spiele gesperrt. Das Verbandsgericht des Nordostdeutschen Fußballverbands (NOFV) bestätigte nun das Urteil endgültig und begründete seine Entscheidung ausführlich.
Inhaltsverzeichnis:
- Urteil gegen Julian Weigel
- Mildernde Umstände und Bewährungsentscheidung
- Weitere Maßnahmen gegen Spieler und Fans
- Ermittlungen dauern an
Urteil gegen Julian Weigel
Innenverteidiger Julian Weigel (24) von Chemie Leipzig bleibt für fünf Meisterschaftsspiele gesperrt. Zwei dieser Spiele werden jedoch bis zum Ende der Saison 2025/2026 zur Bewährung ausgesetzt. Der Verein hatte zuvor Berufung eingelegt, da die Sperre als unverhältnismäßig bezeichnet wurde. Nach einer mündlichen Verhandlung am Mittwochabend blieb das Verbandsgericht jedoch bei seiner harten Linie.
Nach der Beweisaufnahme sei das Gericht überzeugt gewesen, dass Weigel mit „hoher Geschwindigkeit“ auf einen Zuschauer des Halleschen FC losgegangen war, der zuvor den Platz gestürmt hatte. Der Fan wurde dabei zu Boden gestoßen. Das Gericht bewertete die Intensität dieses Vorgehens als besonders gravierend und sah keinen rechtfertigenden Grund.
Mildernde Umstände und Bewährungsentscheidung
Trotz der Schwere des Vorfalls stellte das Gericht entlastende Aspekte fest. Es würdigte, dass der Spieler bislang nicht vorbestraft war und sich in einer außergewöhnlichen psychischen Belastung befand. Die Anhänger des Halleschen FC hatten den Platz gestürmt und eine bedrohliche Situation geschaffen. Unter diesen Umständen habe Weigel überfordert reagiert.
Das Verbandsgericht betonte außerdem den persönlichen Eindruck, den der Spieler in der Verhandlung hinterlassen habe. Aufgrund dieser Faktoren entschied es, einen Teil der Strafe zur Bewährung auszusetzen. Die Sperre bleibt somit grundsätzlich bestehen, doch zwei Spiele werden nur bei erneutem Fehlverhalten wirksam.
Weitere Maßnahmen gegen Spieler und Fans
Neben Weigel wurde auch sein Mitspieler Valon Aliji (20) sanktioniert. Er erhielt eine Geldstrafe von 750 Euro und eine Sperre für zwei Spiele. Das NOFV-Sportgericht setzt seine Untersuchungen zu den Ausschreitungen fort. Dabei stehen vor allem die Handlungen der Fanlager im Mittelpunkt.
Nach dem 1:1-Unentschieden Mitte September hatten mehrere Anhänger des Halleschen FC den Rasen gestürmt. Die Spieler von Chemie Leipzig wurden bedrängt und vom Spielfeld gedrängt. Die Polizei ermittelt mit einer Sonderkommission und bittet weiterhin um Zeugenhinweise.
Ermittlungen dauern an
Die Aufarbeitung des Platzsturms dauert an. Polizei und Verband arbeiten eng zusammen, um die Verantwortlichen zu identifizieren. Bisherige Erkenntnisse deuten darauf hin, dass mehrere Personen an den Auseinandersetzungen beteiligt waren.
- Überprüfung von Videomaterial aus dem Stadion.
- Identifizierung einzelner Beteiligter durch Zeugenaussagen.
- Bewertung des Sicherheitskonzepts bei zukünftigen Spielen.
Die Behörden betonen, dass ähnliche Vorfälle künftig durch strengere Kontrollen verhindert werden sollen. Der Fall zeigt, wie schnell sportliche Emotionen in Gewalt umschlagen können – und welche Konsequenzen das nach sich zieht.
Quelle: TAG24