Ärztemangel
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Die gesundheitliche Versorgung in Sachsen bleibt ein ernstes Problem. Der Ärztemangel betrifft zunehmend verschiedene Regionen des Landes und stellt eine bedeutende Herausforderung für die politische und gesellschaftliche Entwicklung dar. Trotz verschiedener Maßnahmen bleibt die Situation angespannt, und die Versorgungslücken sind weiterhin zu erkennen. Besonders in ländlichen Gebieten sind diese Lücken problematisch, was die Situation noch schwieriger macht.

Inhaltsverzeichnis:
Schwierige Versorgungslage in vielen Städten
Dringender Handlungsbedarf bei Kinder- und Jugendpsychiatern
Vorschläge zur Verbesserung der Situation
Zusammenarbeit der Sektoren zur Verbesserung der Versorgung

Schwierige Versorgungslage in vielen Städten

In mehreren Städten Sachsens gibt es weiterhin erhebliche Lücken in der ärztlichen Versorgung. In Werdau beträgt der Versorgungsgrad bei Hausärzten nur 69,8 Prozent, in Torgau 70,2 Prozent und in Reichenbach 72,4 Prozent. Auch Städte wie Riesa, Limbach-Oberfrohna und Stollberg weisen Versorgungsraten unter 80 Prozent auf, was sie zu „unterversorgten Regionen“ macht. In ganz Sachsen liegt der Versorgungsgrad bei Hausärzten im Schnitt bei 91,8 Prozent. Trotz einer leichten Verbesserung bleiben 373 Hausarztstellen unbesetzt.

Dringender Handlungsbedarf bei Kinder- und Jugendpsychiatern

Das Problem des Ärztemangels betrifft nicht nur Allgemeinmediziner, sondern auch spezialisierte Fachrichtungen. Besonders gravierend ist die Situation bei Kinder- und Jugendpsychiatern. In der Region Oberlausitz-Niederschlesien beträgt der Versorgungsgrad nur 51,8 Prozent, in Südsachsen liegt er bei 58,3 Prozent. Auch die Zahl der Nuklearmediziner in Sachsen ist rückläufig. Der Versorgungsgrad in dieser Fachrichtung sank von 74,7 Prozent im Jahr 2023 auf 69,2 Prozent im Jahr 2024.

Vorschläge zur Verbesserung der Situation

Um dem Ärztemangel langfristig entgegenzuwirken, fordert Susanne Schaper mehr Studienplätze für Humanmedizin, Zahnmedizin und Pharmazie. Ihrer Ansicht nach sollten auch soziale Kompetenzen bei der Zulassung zum Studium berücksichtigt werden, anstatt nur die Abiturnoten. Schaper fordert zudem eine schnellere Anerkennung ausländischer Abschlüsse und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Ärzte. Hierzu zählt auch eine reduzierte Bürokratie sowie eine regelmäßige Anpassung der Vergütung.

Zusammenarbeit der Sektoren zur Verbesserung der Versorgung

Ein weiterer Vorschlag von Schaper betrifft die Struktur des Gesundheitssystems. Sie fordert eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Sektoren, wie Hausarztpraxen, Facharztpraxen, Krankenhäusern und Apotheken. Künftig sollten alle Sektoren zusammen gedacht werden, um die Ressourcen des Gesundheitssystems optimal zu nutzen und die Versorgung weiter zu verbessern.

Quelle: Radioleipzig